Lesen Sie, wie das alte Wandbild in der Aula zerstört wurde und so ein neues entstand...

 

 

Frontgemälde vor 1988

Frontgemälde vor 1988

 

Alles begann mit einem Unglück. Bei der Renovierung der Aula 1988 wurde versehentlich das bestehende Frontgemälde zerstört: die Stirnwand war wie die übrigen drei Wände mit der neugewählten Farbe in hervorragender Ausführung des Auftrages übermalt (oder war das ein verträumter Lehrbub?). Was also tun? Die Malerfachschule der Heinrich-Hübsch-Schule Karlsruhe erklärte spontan ihre Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit und stellte eine Anzahl Entwürfe vor. Was dabei herauskam, beschrieb Helmut Bentz in der Festschrift zum 85-jährigen Jubiläum.

 

Einer der Entwürfe von Helmut Bentz

   Einer der Entwürfe von
Helmut Bentz

Dass in einer Technikerschule wie der Heinrich-Meidinger-Schule (Bundesfachschule für Sanitär- und Heizungstechnik) nicht nur technische Projekte beschrieben, geplant und ausgeführt werden, sondern Ziele und Inhalte der Schule auch künstlerisch beschrieben werden können, wurde in einer Veranstaltung der Schule am 15.05.1990 deutlich, in der das neu geschaffene Wandbild an der Frontseite der Aula (10m x 3,5m) vorgestellt wurde. Der "Einweihung" ging eine beispielhafte Zusammenarbeit mit der Malerfachschule, der Heinrich-Hübsch-Schule Karlsruhe voraus. Der Entwurf stammte von Helmut Bentz, der selbst ehemals Lehrer an der Malerfachschule gewesen war. Die Ausführung erfolgte durch Meister- und Berufsfachschüler dieser Schule.

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Signet der Schule

Stadtwappen

Stadtwappen

In der Feierstunde, an der das Lehrerkollegium, Technikerschüler, interessierte Gäste und Vertreter der Stadt Karlsruhe und des Oberschulamtes Karlsruhe teilnahmen, erläuterte Helmut Bentz sein Werk. Er habe sich dieser reizvollen Aufgabe angenommen, weil ihn das Thema interessiert habe. Ziele und Inhalte der Schule sollen bildlich in einen Bezug zueinander gesetzt werden: Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik, ein sehr technisches und vielseitiges Handwerk, die Farben blau rot gelb aus dem allgemeinen Signet der Schule, das Stadtwappen des Trägers der Schule, der Stadt Karlsruhe, die Farben blau rot gelb aus dem allgemeinen Signet der genannten Handwerke. Nicht verwirklicht wurden Ideen, die Bildwand mit einem vergrößerten Installationsplan zu bedecken ("Jeder hätte nach eventuellen Planungsfehlern gesucht"). Die Gestaltung mit übergroßen Badewannen und Waschbecken usw. wäre bald unmodern gewesen, und ein verstopftes Rohr sei sicher nicht malerisch genug.

 

Das neue Wandbild

Das neue Wandbild

Helmut Bentz: "Zuerst habe ich Rohre in Form von Bändern in den Farben blau für Wasser, gelb für Gas und rot für Wärme verlegt. Ein Haus als Mittelpunkt wurde mit diesen Rohren und Energien durchzogen und versorgt. Ich wollte einen Kreislauf darstellen, von unten kommend oder umgekehrt mit den Rohren, der Sonne, deren Wärme genutzt wird, dem Erdgas und unserem guten Wasser, das über die Wolken wieder zu uns kommt, eingebunden in die Natur, die hier als Buschwerk oder Bäume dargestellt ist. Mit all diesen Energien geht dieses Handwerk um und macht uns das Leben so bequem. Im Mittelpunkt steht natürlich das Signet der Schule, das Wappen der Stadt mit dem Fächer, der immer so gut ins Bild paßt."

 

Helmut Bentz mit 3 techn.Lehrern

Helmut Bentz mit 3 techn. Lehrern

Der Leiter der Heinrich-Meidinger-Schule, Oberstudiendirektor Dr. Paech, dankte Helmut Bentz für den künstlerischen Entwurf und für die Erläuterungen zur Vorstellung seines Werkes sowie dem Leiter der Heinrich-Hübsch-Schule, Oberstudiendirektor Bruder, für die Zusammenarbeit, durch die der Entwurf verwirklicht werden konnte. Den technischen Lehrern und den Meister- und Berufsfachschülern, die den Entwurf ausgeführt hatten, überreichte er als Zeichen des Dankes ein Bildbändchen des mexikanischen Malers Diego Rivera, in denen er bei aller Verschiedenheit in Darstellung, Stil und Thema durch die Gestaltung als Fresco mit frohen Farben und aktuellen technischen Elementen einen Bezug zum Wandbild der Heinrich-Meidinger-Schule sah.