Mit einem gebührenden Festakt für geladene Gäste mit einem anschließenden Hoffest für alle Besucher und Schüler feierte die Heinrich-Meidinger-Schule am 3. Juli 2009 ihr 100-jähriges Bestehen.
100 Jahre – und ganz schön weise...!
Jubiläumsfeier der Heinrich-Meidinger-Schule in Karlsruhe, Bundesfachschule für Heizung, Sanitär und Klima
Ehrungen für eine Elite-Schule in der Technologie-Region
Mit einem gebührenden Festakt für geladene Gäste mit einem anschließenden Hoffest für alle Besucher und Schüler feierte die Heinrich-Meidinger-Schule am 3. Juli 2009 ihr 100-jähriges Bestehen.
Der Schulleiter, Herr Studiendirektor Lothar Walter, begrüßte neben den am Schulleben direkt Beteiligten eine Vielzahl geladener Gäste aus Schulverwaltung, Politik und Wirtschaft sowie die Laudatoren, die der Bundesfachschule allesamt in vielerlei ehrenhafter Weise verbunden sind.
Insbesondere gab Walter seiner Freude Ausdruck, dass er mit Herrn Prof. Dr.-Ing. Michael Schmidt von der Universität Stuttgart einen renommierten Experten für Gebäudeenergetik für den Festvortrag gewinnen konnte.
Ein ganzes Jahrhundert Ausbildung auf hohem Niveau, so der Schulleiter, habe einst seinen Anfang genommen am 15. Mai 1909 mit der Gründung der „Süddeutschen Blechner- und Installateurfachschule", die circa 50 Jahre später zur Heinrich-Meidinger-Schule, Technikerschule und Bundesfachschule wurde. Mit seinem historischen Abriss skizzierte Walter die beeindruckende Entwicklung einer Bildungs-institution, die immer auch die Veränderungen in Handwerk, Technik und Ausbildungswesen abgebildet habe. Und eben weil die Schule seismographisch solche Veränderungen wahrgenommen und berücksichtigt habe, sei sie für das 21. Jahrhundert bestens gerüstet.
Harald Denecken, Sozial- und Schulbürgermeister der Stadt Karlsruhe, nannte die Meidinger-Schule mit ihrer Technikerschule, Meisterschule, Berufsschule sowie der Akademie für Betriebsmanagement „ein Kompetenzzentrum in der TechnologieRegion Karlsruhe." Mit ihrem breiten und im gesamten deutschsprachigen Raum geschätzten Ausbildungsspektrum sei die Schule die Ausbildungsstätte erster Wahl für die „Experten fürs Wohlfühlklima". Diesbezüglich versprach Denecken, sich mit Verve dafür einzusetzen, dass eine Gebäudeklimatisierung auch den Wohlfühlfaktor der Lehrenden und Lernenden unterstützen werde.
Schulpräsident Dr. Werner Schnatterbeck betonte, dass nur die Vision von selbstbestimmtem und sozialverantwortlichem Leben den Erfolg aller am Schulleben Mitwirkenden bedingen könne. Mit fortschrittlichen Unterrichtsformen, der Fokussierung auf Projekt- und Sozialkompetenz in der Berufsschulausbildung sei es der Meidinger-Schule immer wieder gelungen, neben fachlichen Fertigkeiten ganzheitlich orientiertes Lernen zu fördern.
Werner Obermeier, Präsident des ZVSHK (Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima), attestierte der Bundesfachschule eine „mustergültige Förderung des Führungsnachwuchses", weshalb sie zu Recht eine „Eliteschmiede" genannt werden könne. Der zukünftige Markt der Gebäude- und Energietechnik lasse der Rolle des staatlich geprüften Technikers eine herausragende Bedeutung zukommen.
Jürgen Diehl, Präsident des BHKS (Bundesindustrieverband Heizung, Sanitär, Klima), führte aus, dass gerade die duale Ausbildung den gesunden Mittelbau der deutschen Industrie trage und konkurrenzlos gut sei.
Mit seinem Festvortrag über „Umweltschutz und Ressourcenschonung – Lösungen der Technischen Gebäudeausrüstung" positionierte Prof. Dr.-Ing. Michael Schmidt, Lehrstuhlinhaber für Heiz- und Raumlufttechnik an der Universität Stuttgart, den Höhepunkt der Veranstaltung.
Sein launiges Entree mit humorvoll-fachmännischer Anspielung auf die aktuell herrschenden hochsommerlichen raumklimatischen Gegebenheiten in der Aula der BUFA verknüpfte bereits die Themen Raumbehaglichkeit und Energieverbrauch. Anhand von aufschlussreichen Visualisierungen, zahlen- und graphikgestützen Ausführungen dokumentierte Prof. Schmidt die Anteiligkeit der Endenergieverbräuche in der EU, die mit 40% alleine für Gebäude zu Buche schlage. Die CO2-Emission alleine in einer Stadt wie Stuttgart entstehe zu 58% durch Raumheizung und Warmwasserbereitung. Damit wiederum liege die Fokussierung auf Potentiale zur Energieeinsparung auf der Hand. Energieeinsparung ergebe sich insbesondere durch Dämmung und Lüftung. So könnten bei Bestandsbauten mit relativ geringen Investitionskosten bis zu 12% Energieeinsparung realisiert werden. Gelinge es, Bestandsbauten auf das sogenannte „3-Liter-Niveau" zu bringen, ließen sich bis zu 30% Energie einsparen. Der Redner resümierte, dass die technische Gebäudeausrüstung eine umfassende Lösungspalette mit individuell zuschneidbaren Problemlösungen biete. Jedoch müssten sowohl jeder Einzelne als auch die Gesellschaft als solche die nötigen Anstrengungen zur zeitnahen Umsetzung der Ressourcenschonung unternehmen.
Das Publikum bedachte Herrn Prof. Schmidt mit großem Applaus für seine Ausführungen, die auch für den technisch weniger Bewanderten verständlich kommuniziert wurden.
Joachim Wohlfeil, Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe, setzte die Reihe der Gratulanten fort. Er dankte der Schule und den Lehrenden für die stets verlässliche Kooperation mit der Kammer und den Betrieben. Die Schule habe immer in der Gegenwart bereits auf die Zukunft hingearbeitet.
Der Obermeister der Innung SHK Karlsruhe, Frank Zöller, beglückwünschte die Meidinger-Schule zu ihrer „Ausbildung mit Phantasie" mit dem Ziel der Förderung von Engagement und Gestaltungswillen bei den Berufsschülern.
Hans-Gerhard Peters, Vertreter der Fidelitas Rebellica (Vereinigung ehemaliger Fachschüler) sowie Dieter Rautenstengel, Repräsentant der Fachschulverbindung Arminia Aue zu Karlsruhe, dankten den Dozenten, dass sie die Schüler – damals wie heute – „fit für die Arbeitswelt" gemacht hätten.
Mit Carsten Stather kam schließlich auch ein staatlich geprüfter Techniker des letzten Prüfungsjahrgangs zu Wort. Den hervorragenden Ruf, welcher der Schule bereits vorausgeeilt sei, könne er nur bestätigen: kooperativer Unterrichtsstil, vielfältige Exkursionen zu Herstellern und zur ISH Frankfurt und eine insgesamt hochwertige Ausbildung begründeten seinen „Stolz darauf, Bufist zu sein."
In seinen Abschlussworten dankte Studiendirektor Walter allen Laudatoren für ihre Ausführungen und Präsente, ebenso allen, die zum Gelingen der Festveranstaltung beigetragen haben.
Dazu gehörten auch die dynamischen Musiker des Jazzensembles des Badischen Konservatoriums, die die Festatmosphäre mit jugendlich-frischem Swing bereicherten.
Beim anschließenden kulinarischen Büffet sowie dem Hoffest genossen alle Festteilnehmer freudig gestimmt ein Wiedersehen
mit der BUFA, mit Lehrern, Mitschülern, Freunden und Bekannten in sommerleichter Atmosphäre.
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POST SCRIPTUM:
Ja, und zuletzt und wirklich ganz zuletzt möge der geneigte Leser des Artikels der Verfasserin desselben noch eine Schlussbetrachtung einräumen.
Wenn der griechische Philosoph Heraklit vor rund 2500 Jahren das Gesetz allen (Über-) Lebens mit „Panta rhei" („Alles fließt!") benennt, dann ist damit ins Bild gefasst, was fort-schreiten, ent-wickeln im Kern ausmacht: in den Lebensfluss eintauchen, von der Quelle zum Ozean dem Erkenntnisweg folgen und eben dadurch zu immer Neuem befähigt sein.
In diesem Sinne gilt Dir, liebe neue alte BUFA, mein ganz persönlicher Gratulationsgruß: SALVE ET VALE!
(Sei gegrüßt und sei weiterhin stark!)
Text: Daniela Mandel
Fotos: Wolfgang Miller